Samstag, 4. Dezember 2010

Candy

Wer meine Weekly Reviews liest weis, dass wir vor einiger Zeit in Kandy waren, allerdings bin ich bisher noch nicht dazu gekommen ausführlich darüber zu berichten und die vielen Fotos mit euch zu teilen. Das soll sich hiermit ändern. Wir, in diesem Fall nur Peter und ich, sind Freitagmorgens Richtung Bahnhof aufgebrochen, da wir auch endlich mal das Bahnsystem in Sri Lanka erkunden wollten und nicht schon wieder in einen blöden Public Bus einsteigen wollten. Als wir allerdings am Bahnhof ankamen verriet uns der nette Mann am Schalter, dass der Intercity Zug nach Kandy schon komplett ausgebucht ist und er leider nichts mehr für uns tun kann. Wer die Bilder von indischen Zügen kennt, wo die Leute teilweise außen am Zug hängen oder auf dem Dach mitfahren wundert sich nun sicher, wieso ein Zug voll sein kann, aber Sri Lanka ist nun mal nicht Indien. Hier werden, zumindest bei den Intercity Zügen, nur so viele Leute mitgenommen wie es Sitzplätze im Zug gibt. Wenn die verkauft sind, dann wars das. Also mussten wir doch auf den Bus ausweichen, da wir aber schon mal am Bahnhof waren und von dort auch die etwas komfortableren klimatisierten Busse losfahren, beschlossen wir für das Geld was wir für den Zug ausgegeben hätten, in so einen Bus zu investieren. Man hat einen garantierten Sitzplatz, der auch noch bequemer ist als in nem öffentlichen Bus und eine Klimaanlage. Auf die hätte ich allerdings auch verzichten können, da man sie nicht regulieren konnte, also auch nicht abstellen wenn es einem zu kalt wird. Und zu kalt wurde es mir nach etwa der Hälfte der Fahrt. In Sri Lanka sind die meisten Klimaanlagen auf „Gefrierschrank“ eingestellt, was völlig in Ordnung ist, wenn man sich nicht länger als 20 Minuten in so einem Raum aufhält. Bei einer dreistündigen Busfahrt ist es allerdings nicht so angenehm. Aber auch die ging zu Ende und wir kamen am Freitagvormittag in Kandy an. Kandy ist eine der größten Städte im Landesinneren und liegt mitten in den Bergen. Das Stadtzentrum ist um einen künstlichen See aufgebaut, den der letzte König von Kandy hat anlegen lassen, doch gerade die Hotels und Gästehäuser liegen in den umliegenden Bergen.
Wir sind bei Regen in Kandy angekommen, was unser übliches Anliegen, möglichst schnell eine günstige Bleibe finden, nur noch bestärkt hat. Somit stiegen wir direkt aus dem Bus in ein Taxi ein. Teils auf Grund des Regens, aber auch wegen des wirklich fairen Angebots das uns der Fahrer machte. Für 200Rs. (das ist etwa 1,80€) bot er uns an zu allen Hotels und Gästehäusern zu fahren die wir sehen wollen und uns auch selbst noch einige zu zeigen die vielleicht nicht in Lonely Planet stehen. Da wir ihm zuerst kein Budget genannt hatten, ging die erste Fahrt in ein wirklich schönes Hotel etwas höher in den Bergen von dem man einen super Ausblick über Kandy hatte. Wie man sich denken kann, lassen sie sich diesen Ausblick auch dem entsprechend Bezahlen, weshalb es für uns nicht in Frage kam. Die Fahrt ging weiter von einem Hotel zu nächsten Guesthouse. Klar, dass uns der gute Mann erstmal zu all seinen Verwandten in Kandy gefahren hat, die irgendwie ein Zimmer zu vermieten haben. Einige Zimmer die wir uns also anschauten lagen auch nach dem wir ihm unsere Preisvorstellung genannt hatten noch deutlich darüber und auch das Gästehaus bei dem wir letztendlich untergekommen sind war etwas teurer als geplant, aber dafür war uns die Vermieterin von Anfang an sympathisch und die Lage in Kandy war auch in Ordnung, so dass wir das Zentrum gut zu Fuß erreichen konnten. Da der Regen in der Zeit in der wir eine Bleibe gesucht haben nachgelassen hatte, stellten wir nur kurz unsere Sachen im Zimmer ab und machten uns auf den Weg etwas Kultur zu tanken. Unsere früheren Ausflüge waren ja eher von längeren Strandaufenthalten geprägt, als von Museums besuchen. In Kandy sollte sich das allerdings nun ändern. Einer der Pflichtbesuche in Kandy ist der „Temple of the Tooth“. Ein buddhistischer Tempel in dem (angeblich) ein Zahn von Buddha selbst aufbewahrt wird. Als Normalsterblicher hat man allerdings keine Chance diesen Zahn jemals zu Gesicht zu bekommen. Der Besuch des Tempels war allerdings trotzdem sehr interessant, da der Tempel auch ein Museum beherbergt, in dem man die Geschichte des Zahns gezeigt bekommt und einige andere interessante Dinge zu dem Tempel und dem buddhistischen Glauben. Ein persönliches Highlight für Peter und mich war die Entdeckung, dass wir, nun da wir unser Residence Visa im Pass haben, nicht mehr den Touristenpreis zahlen müssen, sondern die Eintrittspreise für Einheimische. Für den Tempel hieß das, dass wir umsonst rein durften (Normaler Eintrittspreis: 1000Rs.) und bei andere Sehenswürdigkeiten sparten wir auch eine Menge, da der Preis für Touristen meist zehnmal höher ist, als für Leute die in Sri Lanka leben. Wir haben für uns beschlossen nun so viele Sehenswürdigkeiten zu besuchen wie möglich um die 20000 Rs. die uns das Visum gekostet hat, auf diese Art und Weise wieder reinzuholen.
Weitere kulturelle Ereignisse waren ein besuch im Tee Museum, bei dem es leider keinen Tee zu trinken gab, da die Bar geschlossen hatte als wir da waren, und ein Besuch im Botanischen Garten, ganz in der Nähe von Kandy. Die meisten Fotos die im Album zu finden sind, sind dort entstanden, da das Gelände wirklich riesengroß ist und wir fast den ganzen Samstag dort verbracht haben. Zumindest solange bis es angefangen hat zu regnen. (In Sri Lanka herrscht im Moment Trockenzeit, allerdings hat das keiner dem Wetter gesagt, deshalb regnet es tagein tagaus.)
Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Colombo. Diesmal allerdings wirklich mit dem Zug, da wir das Ticket bereits am Freitag gekauft hatten, um eine erneute Pleite zu vermeiden. Auch wenn ich meinen Regenschirm im Zug vergessen habe (ja, dem trauere ich immer noch nach), ist das Reisen mit dem Zug soviel besser als mit dem Bus zu fahren. Man hat platz, kann mal aufstehen und ein paar Schritte gehen und die Reise von Kandy nach Colombo führt einen mitten durch den Dschungel, oder besser gesagt, über den Dschungel, durch die Berge und vorbei an Tälern und Reisfeldern.
Ich hoffe ihr bekommt durch die vielen Fotos einen Eindruck von Kandy und einer ganz anderen Seite von Sri Lanka, als die, die ich bisher zeigen konnte. Danke an dieser Stelle an Peter, der für einen Teil der Bilder verantwortlich ist.








2 Kommentare:

  1. hmmm...ich glaub langsam, du bist gar nicht in Sri Lanka - ODER WARUM BISTE DENN NIE AUF DEN BILDERN, HÄÄÄ?
    Franzi

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  2. Wenn du mal einen Blick ins eigentliche Fotoalbum werfen würdest, dann könntest du mich auf einigen Bildern durchaus entdecken. Aber ich stehe halt mehr hinter der Kamera als davor.

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